Samstag, 9. Dezember 2017

Gear Review: HMG Flat Tarp 8'x10' und Sea-To-Summit Escapist Bug Tent

Superleichte Tarp/ Moskitonetz-Combo mit Entwicklungspotenzial beim Tarp

Wer einen minimalen Regen- und ein bisschen Windschutz sucht, greift auf ein Tarp zurück. Wen die tausenden Stechmücken in den Wahnsinn treiben, der nimmt noch ein Moskitonetz dazu.

Diese Combo haben wir ausführlich getestet und wir können Euch sagen, welche Vor-und Nachteile das Ganze hat.


Das HMG-Flat Tarp links kann noch etwas komprimiert werden, das Sea-To-Summit Bug Tent passt gerade so in den Transportbeutel. Das Ganze im Größenvergleich mit einem richtig guten Film.

Auf der Gewichtsseite  ist das Ganze ja ein kleines Wunder: Das Flat Tarp von Hyperlitemountaingear aus den USA  wiegt inklusive der Befestigungsschnüre und dem Transportbeutel genau 400 Gramm, das Moskitoinnenzelt von Sea-To-Summit kommt inklusive Packbeutel und Befestigungen auf 387 Gramm, zusammen also nur 787 Gramm mit ausreichend Platz für 2 Personnen!




Dann fangen wir doch mal an. Zuerst das Bug Tent

Darüber kann man eigentlich nichts Schlechtes sagen, außer dass es vollkommen überteuert ist. Billiger ist das Bug Net vom gleichen Hersteller, das hat allerdings keinen Boden. Das Material ist ein 15 D Silnylon, das hauchdünn ist und bislang keine Abnutzungserscheinungen zeigt. 


Das Bug Tent unter dem Flat Tarp in einem sehr flachen Aufbau

Die Innenmaße von 2,2 m auf 1,2 m sind für 2 Personen vollkommen ausreichend. Im Fußbereich ist das Zelt knapp 50 cm hoch, im Kopfbereich 1m. Dort befindet sich die Reißverschlußtür. Die Bodenwanne ist weit hochgezogen und reicht bis zu 30 cm über den Boden. Ein Riesenvorteil bei starken Winden! Das Innenzelt kann in der Höhe variabel aufgebaut werden. Bei flacherem Aufbau hat man daher eine größere Liegefläche, aber keinen Windschutz mehr. Der variable Aufbau macht es mit dem Flat Tarp zu einer idealen Kombination für fast alle Outdoorlebenslagen.

Das Sea-To Summit Bug Tent wurde eigentlich für das Escapist Tarp des gleichen Herstellers konzipiert. Die Befestigungen vom Moskitonetz kann man dort einfach einhängen. Verwendet man ein anderes Tarp passen die Befestigungen so nicht mehr und mann muss ein bisschen improvisieren, was aber problemlos funktioniert.

Mit 4 Heringen kann man das Moskitonetz am Boden fixieren, so dass man nachts nicht umherrutscht.


Hier haben wir Tarp und Innenzelt sehr hoch aufgebaut. Ihr könnt gut erkennen, wie viel Abspannschnüre gebraucht werden, um das Tarp windsicher aufzubauen!


Wenn man das Bug Tent verwendet, sind die Aufbaumöglichkeiten für das Tarp im Prinzip auf die A-Form reduziert. Ist auch nicht weiter schlimm, weil die Meisten (und wir auch) das Tarp fast nur so aufbauen.

Wer einen vernünftigen Moskitoschutz für unter das Tarp sucht, kann hier bedenkenlos zugreifen!

Das HMG Flat Tarp 8'x10'

Das Cuben-Tarp ist ungefähr 2,4 m auf 3 m groß. Für 2 Personen ist das perfekt. Das Tarp hat eine Unmenge von Befestigungsmöglichkeiten, so dass einem variablen Aufbau nichts im Wege steht. Auch bei starken Winden lässt sich das Tarp sehr gut festmachen, wenn man genügend Abspannschnüre und ausreichend große Heringe dabei hat.


Viel Platz für 2 Personen und Gepäck, vor allem bei flachem Aufbau.


Das superleichte Eigengewicht eines Tarps täuscht natürlich über das gerne übersehene Zusatzgewicht in Form von mehr als bei einem Zelt benötigten Abspannschnüren und  Heringen hinweg. Man kann  das Tarp mit 6 Heringen aufbauen. Dann muss es aber ganz windstill sein! Bei Wind haben wir immer 12 Heringe benötigt. Und wir reden hier nicht über Kleinstheringe, wie sie die Hersteller jedem Zelt beilegen: Was man hier für einen sicheren Aufbau benötigt sind stabile Heringe, die gerne 20 cm + lang sind. Das alles variiert natürlich je nach Bodenbeschaffenheit, aber niemand weiß vorher wie der Boden unterwegs ist und so muss man im Prinzip immer das ganze Sortiment dabei haben, um auf der sicheren Seite zu sein. Oder aber man findet jeden Abend immer einen  gut geschützten Lagerplatz, was nicht immer gewährleistet ist.


Schnüre, Schnüre, Schnüre... Ein Zelt ist auf jeden Fall schneller aufgebaut. Gerade bei Wind ist es nicht einfach, das Flat Tarp vernünftig aufzubauen. 


Zu den Befestigungsmöglichkeiten des Tarps:

Hier kommen wir zum größten Schwachpunkt des HMG Flat Trap. Am Planenrand sind viele Abspannmöglichkeiten vorhanden, allerdings handelt es sich nicht um einfache Schlaufen, durch die man mal schnell eine Abspannleine durchstecken kann, sondern um fest angenähte Schnallen. Durch diese Schnallen passt nur ein dünnes Stück Abspannleine. Mit kalten Fingern war es uns unmöglich, die Leine durch die Schnalle zu führen. Man hat nur die Möglichkeit, alle Abspannleinen schon vor Reisebeginn durch die Schnallen zu führen und dort dauerhaft zu befestigen. Das hat dann allerdings den  Nachteil, dass man beim Aufbau jedesmal tausend Schnüre entwirren muss, die man möglicherweise gerade gar nicht benötigt. 
Die Schnalle sind zwar eine stylische, aber eher unpraktische Lösung.


Eine der Schnallen am Rande der des Flat Tarp. Mit kalten Fingern kann man keine Schüre durchführen. Macht man besser schon zuhause!


Soweit wir das beurteilen können, hat Cuben gegenüber Silnylon als Tarpmaterial keinen nennenswerten Vorteile. Ja klar, es ist ein paar Gramm leichter als vergleichbare Modelle aus Silnylon. Dafür ist es aber auch mehr als doppelt so teuer. Aber es ist auch nicht mehr als ein Verschleißartikel.


Mal nicht in der A-Form aufgebaut. Dadurch ist es - so lange der Wind nicht dreht und brav von hinten kommt- extrem windschnittig und stabil.  


Der gleiche Aufbau wie oben von der Windseite her fotografiert.


Fazit:

Das Sea-To-Summit Bug Tent ist eine hervorragende Ergänzung für alle Tarpfreunde. Da macht man nichts falsch.

Das HMG Flat Tarp ist ja im Prinzip nichts anderes als eine große Plane aus Cuben mit unpraktischen Schnallen zur Befestigung der Abspannschnüre. 

Und ein billigeres Silnylontarp tut's auch.









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