Sonntag, 9. Oktober 2016

Der Rheinsteig von Braubach nach St. Goarshausen

Das reizvolle Mittelrheintal präsentiert sich mit Weinbergen, Burgen und waldigen Steilhängen.
Der typische Rheinsteig-Pfad.

Aussicht auf die berühmte Felsnase Loreley!







Im Juli 2016 wanderten wir an einem Freitagnachmittag von Braubach aus los. Es waren lange,sehr heiße Sommertage, die es ermöglichten, auch erst um 14 Uhr eine Wanderung zu starten. An diesem Weg kann man eindrucksvolle Natur erleben, begleitet vom imposanten Ausblick auf das Flusstal. Die zahlreichen Zeugen mittelalterlicher Baukunst, sind nicht minder eindrucksvoll. Von Brauweiler nach St.Goarshausen legt man ca. 40 km zurück. Man kann im Internet leicht die Etappenvorschläge und Distanzen nachlesen. Darum gehen wir hier nicht näher auf die Streckendetails ein.



.
Braubach ist eine kleine Stadt mit mittelalterlichem Flair.Kommt man am Bahnhof an und begibt  sich auf den Zubringer-Weg zum Rheinsteig, wird man von dieser Mittelalter-Idylle aufgenommen:


Vom Bahnhof aufsteigend begegnet man der Fassade der mittelalterlichen Barbarakirche.




Man wandert entlang der alten Stadtmauer und Fachwerkhäusern, bis es steil bergauf geht, zu einem alten Friedhof, mit einer Kapelle aus dem 13. Jahrhundert. Das Ganze ist ein bezaubernder Anblick. Doch auch der Ausblick von dieser Höhe über das Tal zur Marksburg hin, ist sagenhaft!


Die Martinskapelle aus dem 13.Jahrhundert.



Die Marksburg-Dieser Ausblick ist bei jedem Wetter lohnenswert!



Von dem alten Friedhof aus ging es dann richtig los, auf dem typischen steinig-felsigen Rheinsteigpfad, immer steil auf und ab.
Wow! Das geht ja großartig los!



Von nun an ging es wie gesagt steil bergauf und ab. Der Weg führt auch durch einige wildromantische Seitentäler der Zuflüsse des Rheins. Dort wird es so ruhig, sodass man tatsächlich nur noch die Natur hören kann.


Blick in ein Seitental.
 
 





An unserem ersten Tag kehrten wir ein in Osterspay. In diesem alten Örtchen gibt es mittelalterliche Fachwerkhäuser, eine alte Burg und Reste der alten Stadtmauer. Das alles zusammen ergibt fast eine idyllische Atmosphäre.
Leider ist der Tourismus in diesem und in den meisten Mittelrheinorten in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts stehen geblieben. Die Gastronomie versprüht dadurch einen Charme wie die Toilettenanlage einer Autobahnraststätte. Riesige Parkplätze für des Deutschen liebstes Kind prägen jede Aussicht auf den Rhein.


Abgesehen von Wäldern, durchwandert man auch Obstwiesen. Wenn im Sommer die Kirschen reif, rot und knackig von den Ästen leuchten, fühlt man sich wie im Schlaraffenland! Mund auf und zubeißen. Mmmmh, was für ein süßsaftiges Aroma! Und ganz ungesprizt!

Kirschbäume am Wegesrand laden ein zu einem erfrischenden Snack.




Durch Streuobstwiesen wieder hinauf auf die Höhen.
Blick auf die Stadt Boppard am Abend.

Gegen 21 Uhr beschlossen wir, uns ein Zeltplätzchen zu suchen. Dazu erklommen wir einen steilen mit knarzigen Eichen bestandenen Hang. Oben angekommen, versuchten wir einen Platz zu finden, der nicht in der Schußlinie eines Jägerstandes war.

Wir suchten nicht allzu lange:
Zum ersten Mal probierten wir das Z-Packs-Hexamid aus. Meine Begeisterung hält sich in Grenzen. Die Gründe sind im Bericht nachzulesen.


Die Nachtruhe wird am Rheinsteig etwas beeinträchtigt, da der Verkehrslärm aus dem engen Rheintal in die Höhe steigt. Besonders nachts rollen schwere, scheinbar endlose Güterzüge vorbei.
Aber auch die Wildschweine werden nachts aktiv. Wir hatten uns anscheinend in ihre übliche Route hineingelegt. Irgendwann in der Nacht wurden wir durch lautes Gestampfe geweckt. Zuerst befürchteten wir das Umherstreifen eines Jägers...Aber plötzlich hatten uns die Wildschweine gerochen und quiekten vor Panik laut auf. Dadurch wurde uns klar, woher die nächtlichen Aktivitäten kamen und schliefen weiter.



Tag 2, Ausblick am Morgen:

Am Morgen ist der Himmel etwas verhangen, aber dennoch ist die Aussucht herrlich!


Wir haben den Fehler gemacht in Kamp-Bornhofen zu frühstücken. Auch dort ist die Gastronomie ganz im Banne der 60er Jahre verblieben. Das bedeutet, das Personal ist höchstens nicht unfreundlich, der Kaffee eine dünne Brühe und der Kuchen von der Tiefkühlfirma Coppenrath und Wiese. Das alles zusammen erhält man für außerirdische Touristenpreise, serviert auf/ in Krankenhausporzellan. Motorradfahrer, die das Gros der Touristen auszumachen scheinen, sind offenbar sehr schmerzfrei, was gastronomische Ansprüche betrifft. Kamp-Bornhofen soll überdies ein Pilgerort sein. Das öffnet dem grenzenlosen Nepp natürlich Tür und Tor.


Ein Fußbad tut so gut!
Ein Seitental mit schroffen Felsen und wildem Bächlein.

Oberhalb von St.Goarshausen fanden wir ein Wiesenplätzchen mit Holztisch und Bänken. Hier konnten wir ungestört zelten.

Diese Schützhütte fand sich etwas versteckt, in der Nachbarschaft unseres Zeltplatzes.


Tag 3: Am frühen Morgen gibt es wieder einen diesigen Ausblick.
Wir waren uns nicht sicher, ob der Wanderweg auch von der Spritzung betroffen ist. Wenn ja, was sollen Wanderer tun?





Der Weg führt uns jetzt abwärts an Weinbergen vorbei.



Oberhalb von Goarshausen kann man über den Rabenacksteig wandern bzw. klettern.


Rabenacksteig


Am Fähranleger in St.Goarshausen. Der Rheinsteig führt über den Weinberg rechts oben im Bild.

Fazit: Es war eine sehr schöne Wochenendtour. Es gibt herrliche Ausblicke und sogar wilde Natur. Das Mittelrheintal ist für Wanderer zu empfehlen!


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen