Freitag, 11. März 2016

The Art of Hiking: Vom Bergstiefel zum Barfußschuh. Entspannt und beschwerdefrei Wandern für Jeden (5)

Resüme und warum barfuß so viel Spaß macht!


Im letzten Teil der Reihe will ich meine Umstellung auf das Barfußgehen noch mal kurz resümieren und einige Schlüsse ziehen.

 Wie schon in Teil 4 besprochen habe ich für die Umstellung auf das Barfußgehen zu lange gebraucht, weil ich viele Fehler gemacht habe, die auch noch eine Menge Geld gekostet haben.

Wenn Du die von mir beschriebenen Fehler (Übergangsschuhe, Minimalistische Schuhe) nicht machst, kannst Du die Umstellung auf Barfußgehen in weniger als einem Jahr schaffen, wenn Du gegenüber Deinem Körper sensibel genug bist und auf ihn hörst. Unter Zeitdruck darfst Du Dich nie stellen.




Hat das Ganze wirklich Sinn gemacht  und welche Vorteile habe ich davon?

Meiner Erfahrung nach hat das Barfußgehen keinerlei Nachteile, nur Vorteile. Ich will sie mal kurz aufzählen:

  • Du kannst schmerzfrei auch große Distanzen zurücklegen. Keine drückenden Schuhe, einfach die Haut auf dem Boden.  Hast Du müde Füße oder sonstige Beschwerden an den Füßen, liegt das an deinen Schuhen, nicht an den Füßen!

  • Deine Füße ermüden nicht mehr.  Früher musste ich jede Stunde oder eineinhalb Stunden eine kurze Pause einlegen und die Füße hochlegen. Ist ganz nett im Sommer, im Winter aber weniger spaßig. Jetzt kann ich ohne Pause für die Füße bis zu sechs Stunden Wandern. Dann mache ich spätestens eine Pause. Irgendwann muss ich ja mal was futtern! 

  • Jeder Auftritt macht Spaß! Früher bin ich von A nach B gewandert, das war's. Das Gehen war für mich nur ein Mittel zum Zweck. Heute ist jeder Schritt ein Erlebnis, jeder Schritt macht glücklich. Das hätte ich nie für möglich gehalten! Was entging mir nur all die Jahre!

  •  Bei jeder Wanderung hast Du die Fußreflexzonenmassage inklusive!

  • Nach der Wanderung bist Du erholt und belebt. Früher war ich nach Wanderungen oft platt und ausgelaugt. Das Gehen fiel mir dann schon schwer. Jetzt geht es mir richtig gut, ich fühle mich frisch und glücklich.

  •  Du wirst nicht mehr umknicken! Seit ich barfuß gehe, bin ich nicht mehr umgeknickt. Früher kam das mit zunehmender Länge der Wanderung regelmäßig. Du minimierts Dein Verletzungsrisiko.

  •  Du hast einen besseren Grip! Auch wenn Du kein Profil an den Füßen oder Deinen "Schuhen" mit 2-3 mm Sohlenstärke (Siehe Teil 4) hast, rutschst und schlitterst Du nicht durch die Wälder. Durch die Arbeit der Zehen hast Du einen unglaublich guten Grip! Probier es aus. In traditionellem Schuhwerk kommt der Grip von einer steifen, profilierten Sohle, die sich in den Boden schlägt. Bei verschmutzter Sohle ist der Grip in der Regel nicht mehr gewährleistet. Der geübte Barfußgeher erreicht einen besseren Grip als der Schuhgeher durch die Zehenarbeit und eine geschickte Verlagerung des Körpergewichts. Einfach Schuhe aus und Du wirst es problemlos lernen. Das ist keine Geheimwissenschaft!

  •  Kein zusätzliches Gewicht am Fuß. Es gilt die Regel, dass ein Kilo Gewicht am Fuß soviel Energie verbraucht, wie fünf Kilo auf dem Rücken. Was für eine Kraftverschwendung! Der erhöhte Energiebedarf eines Schuhgehers muss über Nahrungsmittel im Rucksack wieder ausgeglichen werden. Also: Schuhgewicht> höherer Energiebedarf> mehr Nahrungsmittel im Rucksack> mehr  Rucksackgewicht> höherer Energieverbrauch. Irgendwann gerätst Du in einen Teufelskreis aus Essen und Tragen, wobei das Wandern auf der Strecke bleibt. Das betrifft vor allem Langstreckenwanderer, die über 20 Kg Gepäck auf dem Rücken tragen.

  •  ohne Schuhe oder mit wenig Schuh hast Du ein besseres Fußklima. Fußpilz ade!

  •  ohne Schuhe fühlst Du Dich frei!

  •  Deine Kosten für Wanderschuhe sinken rapide! Ein Wanderschuh oder Wanderstiefel kostet heutzutage regulär mal locker über 150 €. Das kannst Du Dir sparen, Deine Füße können das alles besser. Kein Schuh ist so gut wie Dein Fuß!

  •  Durch das Barfußgehen werden die Füße zart! Glaubst Du nicht? Müssten die nicht zentimeterdicke Hornhaut haben? Nein! Die dicke Hornhaut kommt von den Schuhen. Das kommt wohl daher, dass die Füße in den Schuhe mehr oder weniger "vergewaltigt" werden und die Füße mit Hornhautbildung zum Schutz reagieren. Barfußgeher haben elastische, muskulöse und weiche Füße!

  • Du gehst aufrechter! Barfußgeher gehen auf jeden Fall aufrechter. Sie entlasten die Wirbelsäule und ermöglichen den Lungen eine bessere Atmung, weil der Oberkörper nicht mehr so gekrümmt ist. Probier es aus. Du kannst plötzlich an steilen Stellen durch die Nase atmen, wo Du früher den Mund aufsperren musstest!

  •  Bedingt durch die bessere (Nasen)-Atmung hast Du eine bessere Wahrnehmung. Du riechst Kräuter und Blüten, die Du früher niemals wahrgenommen hättest!

Alles, was ich hier schreibe, beruht auf eigener Erfahrung. Ich bin kein Barfußdogmatiker und gehöre keiner Denkschule an. Ich bin davon überzeugt, dass Jeder unter Vermeidung der von mir gemachten Fehler die Umstellung auf das Barfußgehen machen kann, egal wie alt er ist. 

Barfußgehen konnest Du schon als Kind- ganz natürlich. Dein Körper muss sich nur wieder daran erinnern!

Viel Spaß dabei und schreib mir, lieber Leser, wie es Dir dabei ergeht!


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